Tanz & Tech

Internationale Tanzmesse NRW

Digital Programm

Zwei Gespräche mit der Kuratorin Anneliese Ostertag

… kleines Foto im Titelbild

WDR 5, Scala, 30.8. 2022, 14 und 21 Uhr

Link zum Podcast WDR 5

WDR 3, Resonanzen, 30.8.2022, 18 Uhr

Link zum Podcast WDR 3

Tech tanzt © CF

Körper sind Kunst sind Mensch sind Avatar sind Robot sind immersiv sind metavers sind… was sind sie? Denkfiguren, Tanzleiber, die nicht verrückt spielen, sondern verrückt sind. 

© NRW Landesbüro Tanz

Nach einem Onlinetag im Coronajahr 2020 findet die diesjährige Internationale Tanzmesse NRW (31.8. bis 3.9.) live statt. 1500 Gäste und 30 Perfomances feiern den zeitgenössischen Tanz. Das Team um die Leiterinnen Katharina Kucher und Isa Köhler hatte alle Hände voll zu tun. Es galt, 800 Arbeiten aus 55 Ländern zu sichten. 30 Perfomances wurden ausgewählt und sind jetzt auf der Messe zu sehen.

Am Abend des 31.8. wird die Tanzmesse im Capitol-Theater in Düsseldorf eröffnet mit einer Performance der kanadischen Choreographin Andrea Peña, einer Newcomerin aus Montreal. Ihr Stück heißt 6.58: Manifesto. 6,58 Zoll messen die Displays von Smartphones. In der Performance treten auf: sechs Tänzer, Tänzerinnen, eine Sopranistin, ein DJ UND ein Computer. 

6.58: Manifesto – Andrea Peña & Artists © Bobby León

In diesem Jahr feiert das Digital-Programm Premiere. Unter dem Titel Access all areas geht es um die Beziehung zwischen Tanz, neue Technologien und Virtualität. Es gibt Talks und vier künstlerische Performances, die Tanz und Technologie verbinden. Bei Scala und Resonanzen zu Gast ist die Kuratorin Anneliese Ostertag (siehe BLOGEINTRAG zu Games).

Internationale Tanzmesse NRW

31.8.2022 bis 3.9.2022

Spielstätten: Düsseldorf, Köln, Krefeld, Leverkusen

DIGITAL PROGRAMM

Sensation des Sehens

Sammlung Nekes im Wallraf-Richartz-Museum

WDR 3, Mosaik, Live-Talk am 3.6.2022

Link zum Gespräch

Im Wallraf-Richartz-Museum in Köln wandelt sich der Fenstersaal der Barockabteilung in eine Wunderkammer. In der Renaissance sind diese Räume voll Kunst, Kuriosem und Kitsch. Sie beherbergen Volkskunst, Fundstücke aus der Natur, High Art, Gemälde, technische Innovationen, Preziosen…

In dieser Wunderkammer steht ein überdimensioniertes Zoetrop (siehe Titelbild), so genannte Wundertrommeln, die im 19. Jahrhundert der Renner waren. Das Publikum schaut durch die Schlitze und sieht ein bewegtes Bild, was sich eigentlich gar nicht bewegt. Wer hier durch die Schlitze schaut, erlebt ein wahres Wunder bzw. Augmented Reality aus der Epoche des Barock.

Blick durch den Schlitz führt in eine andere Welt. © CF

In dem begehbaren Zoetrop stehen ausgewählte Raritäten aus der Nekes-Sammlung (siehe BLOG-Einträge vom 28.12.2020 und vom 6.1.2021), einer einzigartigen Kollektion von rund 25 000 Objekten aus rund vier Jahrhunderten. All diese Zauberlaternen, Leuchttafeln, Guckkästen, optische Instrumente sind Monumente und Dokumente der Kulturgeschichte des Sehens.

Feuerwerk mit Drachen (um 1700): Durch den perforierten und farbig hinterlegten Karton dringt Licht © CF

Camera Obscura, Perspektivtheater, Tischfeuerwerke treten in den Dialog mit Gemälden aus der frühen Neuzeit, einer Zeit, als Sehen zur Unterhaltung, zur Sensation wird. Barockfeuerwerke sind das Fernsehen jener Zeit. Das 17. Jahrhundert ist das Jahrhundert der Optik. Linsen und Prismen werden verbessert und damit entstehen erste Fernrohre und Mikroskope.

Die Malerei spielt mit Licht, Perspektiven, Material. Stillleben sind IN, überraschen mit ihren Trump l’œil – Augenbetrügereien. Es geht um die Spannung von Realität und Schein, um die Illusion von Bewegung.

Anja Sevcik vor dem Bildnis eines unbekannten Künstlers (Öl auf Kalksinter) © CF

Auf einem Gemälde ist der römische Diakon Laurentius zu sehen, der auf dem Feuerrost gemartert wird. Die Szene ist auf Stein gemalt. Die Peiniger schüren die Glut. Genau an dieser Stelle ist der Stein dünner. Wird die Tafel hinterleuchtet von einer Kerze oder wie in dem Falle einem flackernden LED-Licht, fangen die gemalten Flammen an zu züngeln. Ein Animé a la Barock.

Frans Francken: Der Sturz des Phaethon (Öl auf Kupfer) © CF

In der Ausstellung ist auch zum ersten Mal der ersteigerter Neuerwerb zu sehen, ein Frühwerk von Frans Francken dem Jüngeren, einem berühmten flämischen Maler aus einer Antwerpener Malerdynastie. Er ist bekannt für seine kleinformatigen Tafelbilder. Das Bildnis zeigt den Sturz des Phaeton, gemalt mit Öl auf Kupfer.

Die Ausstellung ist der erste Teil einer Trilogie. Sie wird kuratiert von Peter Marx, dem Direktor der Theaterwissenschaftlichen Sammlung, und von Anja Sevcik, der Leiterin der Barockabteilung des Wallraf-Richartz-Museums. Sensation des Sehens ist gleichermaßen Magie und Erkenntnis, wunderlich und wirklich.

Sensation des Sehens. Die Sammlung Nekes. Vol. 1

bis 23. April 2023

Kurator:in: Peter Marx und Anja Sevcik

Begleitheft zur Ausstellung

Wallraf-Richartz-Museum in Kooperation mit der Theaterwissenschaftlichen Sammlung der Universität zu Köln mit Objekten aus der Sammlung Werner Nekes / Miteigentümer: Universität zu Köln/DFF/ Filmmuseum Potsdam 

Wallraf-Richartz-Museum (Hg.) 

Idee: Marcus Dekiert, Roland Krischel, Peter W. Marx
Konzeption und Texte: Anja K. Sevcik, Peter W. Marx 

Der heimliche Blick © CF

1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

Jubiläum…….ohne Jubel

WDR 5 Scala Gespräch mit Dr. Uri-Robert Kaufmann

19. 2. 2021, 14 und 21 Uhr

Link zum WDR Gespräch

Dr Uri-Robert Kaufmann © Stadt Essen, Alte Synagoge Essen / Foto: Peter Prengel

1700 Jahre jüdisches Leben, ist das nicht ein Grund zum Feiern? Shalömchen Köln steht auf den Straßenbahnen der Stadt, in der nachweislich die älteste jüdische Gemeinde nördlich der Alpen lebte. Aus Köln, damals eine römische Stadt, stammt das erste schriftliche Zeugnis. Im Jahr 321 erlässt der römische Kaiser Konstantin ein Edikt, das besagt, dass Juden in den Stadtrat berufen werden dürfen. Der Beginn einer wechselvollen Geschichte. Juden, Jüdinnen erleben Pogrome, Entrechtung, Vertreibungen, Demütigungen. Der Höhepunkt: die Shoa. Was gibt es da zu feiern?

Konzert in der Kölner Synagoge an der Roonstr mit der Künstlerin Shuli Grohmann © CF

Allein, dass es heute hierzulande eine lebendige jüdische Vielfalt gibt, könnte doch ein Grund zum Feiern sein. Es gibt jüdische Karnevalsvereine, Sportclubs, eine jüdische LGBTIQA-Community. Sie alle befördern eine diverse jüdische Kultur. Gläubig sind die wenigsten. Die meisten tragen weder Kippa noch Perücken, besuchen auch nicht regelmäßig eine Synagoge oder essen koscher. Sie stehen für ein lebendiges Judentum. Nur wird es überhaupt wahrgenommen? Im Studio zu Gast ist Uri-Robert Kaufmann, der Leiter der Alten Synagoge in Essen.

#2021 JLID Jüdisches Leben in Deutschland

Alte Synagoge Essen – Haus jüdischer Kultur

Leiter: Dr. Uri-Robert Kaufmann

Edmund-Körner-Platz 1, D-45127 Essen

MIQUA KÖLN

LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln

Siddur (Gebetbücher) und Tefillin (Gebetskapseln) © Noah Cohen

WANDERAUSSTELLUNG

Menschen, Bilder, Orte – 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

Kuratorin: Dr. Christiane Twiehaus (MiQua Köln, jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln)

Laufzeit: März 2021 bis Dezember 2021

Standorte März/April: Alte Synagoge Essen

Mai/Juni: LWL-Landeshaus Münster

Juli/August: LVR-Landeshaus Köln

September/Oktober: LVR-Niederrheinmuseum Wesel November/Dezember: Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund

BUCHTALK

SeitenWeise. Von der Zukunft des Buchwesens

TITELBILD

Buchhandlung Scheuermann in Duisburgs Innnenstadt (Rechte: Elisabeth Evertz)

WDR 5, Scala, 16. Oktober 2020, 21 Uhr

Link zum Talk

Zu Gast sind

Karin und Bertram Schmidt-Friderichs in ihren Verlagsräumen © CF

Karin Schmidt-Friderichs

Seit Oktober 2019 ist sie die Vorsteherin des Börsenvereins des deutschen Buchhandels und sie ist Verlegerin. Zusammen mit ihrem Mann betreibt sie in Mainz den kleinen und feinen Verlag Hermann Schmidt.

Elisabeth Evertz in ihrer Buchhandlung © Privat

Elisabeth Evertz

die Inhaberin der Buchhandlung Scheuermann. Das Traditionsgeschäft im Herzen Duisburgs gewann 4x in Folge den deutschen Buchhandlungspreis (2015, 2016, 2017, 2018). Eine Bühne für neue Formate, nicht nur zu Corona-Zeiten. Die tragen klangvolle Titel wie Seiten-Streifen oder Grubenlampen-Touren.

111 Orte 1 internationaler Longseller © Emons Verlag

Hermann-Josef Emons

Filmproduzent und Verleger. Er ist der Gründer des Kölner Emons-Verlags. In seinem Haus entstand der erste deutsche Regionalkrimi. Hejo Emons entdeckte Autoren wie zum Beispiel Frank Schätzing.

Corona erfindet nichts, Corona schwatzt nur aus. Zugegeben, das Zitat ist geklaut, aber die Botschaft haut hin. Die Wahrheit ist, dass auch das Buchwesen neue Wege gehen muss, sie zum Teil auch schon geht.

© CF

Universalbibliotheken haben ausgesorgt, Bücher unter Strom ersetzen das ewige Geblättere. Lesegewohnheiten ändern sich, und mit ihr die Medien. Buch wird vom Dokument zum Monument oder etwa nicht?

Nein! Bücher sind systemrelevant.

Das Modell des Bücherturms von Brabant (Niederlande) wurde nie gebaut. Sein Entwurf stammt von Winy Maas. Um den 170 Meter hohen Turm windet sich eine Schlange voller Bücher. 800 Würfel aus Glas fahren auf Gleisen am gläsernen Rumpf entlang. © Winy Maas
Winy Maas (Architekt und Urbanist) aus Roterdam © CF

Fakt ist, dass das Bücherwesen kämpft. Die rund 6000 Buchhandlungen waren lange geschlossen, Lesungen und Festivals sind abgesagt. Die Verlage legen Neuerscheinungen auf Eis, schmeißen ihr Programm um, setzen auf Online-Publishing. Alternativen müssen her.

In einer alten Konservenfabrik schöpft das Verlegerpaar Schmidt-Friderichs Bücher über Bücher © CF

Stephen King war der erste Autor, der im Jahr 2000 eine Kurzgeschichte (Riding the bullett) ins Internet stellt. Gleich am ersten Tag verkauft er rund 400 000 Exemplare. Es gibt digitale Bibliotheken, books on demand und Tankstellen im Netz, die die elektronischen Kästen mit Texten füttern. Buchhändler_innen wie das Team des Duisburger Traditionsgeschäftes Scheuermann gehen neue Wege.

Scala diskutiert über Einsichten und Aussichten.

© CF

Europäisches Glockenhappening

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Der Kölner Dom läutet mit © Drohne über CF

Europa läutet

17. September 2018

WDR 3, Kultur am Mittag

12 Uhr

Gespräch mit Matthias Wemhoff

Prof. Dr. Matthias Wemhoff © Staatliche Museen zu Berlin-Foto- Achim Kleuker
Prof. Dr. Matthias Wemhoff, Vorsitzender des Nationalen Programmbeirates für das Kulturerbejahr 2018, Direktor des Museums für Vor- und Frühgeschichte in Berlin © Staatliche Museen zu Berlin-Foto- Achim Kleuker

In ganz Europa läuten Glocken. Am 21. September werden mehr als tausend Instrumente über Ländergrenzen hinweg zeitgleich in ihren Dachstühlen schwingen und den Klang verbreiten, der Europa fast zwei Jahrtausende lang prägte.

Glockengußgrube in Dülmen © Jentgens & Partner Archäologie-R. Machhaus
Rarer Fund (2015/ 2016) aus der Karolingerzeit (8. Jahrhundert): Die Glockengussgrube in Dülmen gilt als eine der ältesten in Europa. Sie ist ein Zeugnis für die Christianisierung Westfalens. Das Foto stammt aus dem Begleitband der Ausstellung „Bewegte Zeiten“ in Berlin © Jentgens & Partner Archäologie/R. Machhaus

Kultur am Mittag widmet den Glocken eine fünfteilige Reihe. Beim ersten Glockenschlag ist der Mittelalterarchäologe Matthias Wemhoff zu Gast.

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In der 12. Generation entstehen in der Glocken- und Kunstguss-Manufaktur Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher Glocken (s. Titelbild). Eine Familientradition, die 1690 begann. © CF

Gemeinsames Läuten von sakralen und säkularen Glocken

21.9. Weltfriedenstag

18 bis 18.15 Uhr

Zeichen für den Frieden

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Kapelle auf dem Stadtgottesacker in Halle an der Saale © CF

Katalog zur Ausstellung Bewegte Zeiten

Wemhoff, Matthias/ Rind, Michael M. (Hg.): Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland. Michael Imhof Verlag. Petersberg 2018

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Katholische Pfarrkirche St. Baptist in Borgentreich (Westfalen) © CF

Link zur Ausstellung „Bewegte Zeiten“

21.9.2018 bis 6.1.2019

Martin Gropius Bau

Niederkirchnerstr. 7

10963 Berlin

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St. Pieters Church in Utrecht (NL) © CF

Europäisches Kulturerbejahr 2018

Europäisches Kulturerbejahr 2018 „Sharing Heritage“

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Kloster Arenberg © CF

Gedenken an Verena Stefan

Heimat ist an Sprache gebunden

Ein Gespräch über die Autorin des feministischen Klassikers Häutungen 

Verena Stefan starb im November 2017. Jetzt lesen Weggefährtinnen an verschiedenen Orten der Welt aus ihrem Werk. Bei WDR 3 spreche ich über meine Begegnung mit Verena Stefan anlässlich der achten LitCologne in Köln.

22. März 2018

12 Uhr

WDR 3, Kultur am Mittag

Verena Stefan bei LitCologne 2008
Verena Stefan in der Kulturkirche in Köln im März 2008 © CF

1975 verfasste Verena Stefan Häutungen, ein Gegenprojekt zu einer Jahrtausende währenden Männerdomäne, der Autobiographie. Mit 300 000 Exemplaren avancierte Häutungen zum feministischen Bestseller. Sechs weitere Romane folgten. Der Liebe wegen zog die Deutsch-Schweizerin nach Kanada, engagierte sich in der Frauen- und Lesbenszene, erkrankte an Krebs. 2007 entstand ihr Roman Fremdschläfer, in der eine DU-Erzählerin ihr Leben in verschiedenen Räumen beschreibt, in Erinnerungsräumen, Sprachräumen, Zeiträumen. Kanada, das Land der Migration. Das Land der Krankheit, an einem anderen Ufer. Nah beim Tod, mitten in der Panik. Ende 2017 starb Verena Stefan. Sie wurde 70 Jahre alt. Weggefährtinnen in Kanada, der Schweiz und Deutschland lesen aus ihren Texten.

Veranstaltungen

Wir erinnern an Verena Stefan (gestorben: 29.11.2017)

Lesung mit Heidrun Grote und Monika Mengel

22.3.2018, 18.30

Frauenbildungshaus Zülpich, Prälat-Franken-Str. 22, 53909 Zülpich-Lövenich

Gedenkfeier im Frauenmuseum Wiesbaden

mit Monika Mengel, Maria Zemp, Heide Weller und Gabriele Meixner,

24.3. 2018, 15 Uhr

Frauenmuseum Wiesbaden, Wörthstr. 5, 65185 Wiesbaden

Literatur

Verena Stefan. Vier Neuauflagen bei Fischer Verlag. Frankfurt am Main 2015

http://www.fischerverlage.de

Häutungen (1975)

Es ist reich gewesen. Bericht vom Sterben meiner Mutter (1993)

Rauh, wild & frei. Mädchengestalten in der Literatur (1997)

Fremdschläfer (2007)

Andere Verlage

Mit Füßen und Flügeln. Gedichte und Zeichnungen. Verlag Frauenoffensive. München 1987

Wortgetreu ich träume. Geschichten & Geschichte. Arche Verlag. Zürich 1987

Als sei ich von einem anderen Stern. Jüdisches Leben in Montréal. (mit Chaim Vogt-Moykopf) Verlag Das Wunderhorn. Heidelberg 2011

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Die Befragung der Zeit. Nagel & Kimche Verlag. München 2014

Verena Stefan bei LitCologne 2008 Wasserturm 2
Verena Stefan im Hotel im Wasserturm (Köln) © CF

Fotos über Hippies und Black Panthers

Flower Power und Black Power in Schwarz Weiß 

Ausstellung mit 50 Werken des Künstler_innenpaares Ruth-Marion Baruch und Pickel Jones

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Barbara Engelbach: Kuratorin der Fotoausstellung Black Power – Flower Power © CF

Besprechung bei Scala auf WDR 5

2. Februar 2018

14 Uhr/ 21 Uhr: Wiederholung

Gespräch über die Ausstellung

Ruth-Marion Baruch und Pirkle Jones zeigen mit ihren Fotos den Inner Circle der Gegenbewegungen in den USA, Hippies und die Black Panther Party. Sie besuchten die Urzelle der Flower Power im Stadtteil Haight-Ashbury in San Francisco und sie waren bei einer Demonstration im nordkalifornischen Oakland, dem Gründungsort der Black Panther Partei zur Selbstverteidigung der African Americans. Die Fotos sind Poesie ohne Pathos, sie zeigen individuelle Gesichter zweier Bewegungen, die die USA erschütterten und nachhaltig prägten. Scala-Moderatorin Stefanie Junker sprach mit mir über die Ausstellung.

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Ein Foto von Pirkle Jones: Kathleen Cleaver, die Pressesprecherin der Plack Panther Partei, bei der Kundgebung Free Huey in Oakland. Aus der Kundgebung wurde eine Massenbewegung © CF

Black Power – Flower Power

Fotografien von Pirkle Jones und Ruth-Marion Baruch

3.2. bis 3.6. 2018

Museum Ludwig Köln/ Fotoraum

Heinrich-Böll-Platz

50667 Köln

http://www.museum-ludwig.de

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Ein Foto von Ruth-Marion Baruch: Jesus verkauft die Untergrundzeitschrift Oracle, das Organ des Summer of Love, mit Texten von Beat Poeten und LSD Gurus wie Allen Ginsbergh, Ken Kesey, Timothy Leary © CF

 

 

 

Internationale Einrichtungsmesse in Köln

Wohnen fürs Gemüt

WDR 3 Kultur am Mittag

15. Januar 2018

Live-Gespräch über die Internationale Möbelmesse in Köln

Naturdesign © CF
Upcycling betreibt die Manufaktur Nature Design (Italien). Aus 200 Jahre alten Scheunentoren entstehen Tische, Kommoden, Regale. Das Ulmenholz wird mit Lavastein und Eisen kombiniert. © CF 

In den Messehallen in Köln Deutz zeigen Hersteller_innen ihre Neuheiten für Inneneinrichtungen, unter dem Slogan Discover Interior Ideas.

Das Haus_Lucie Koldova
Light Level nennt die tschechische Designerin Lucie Koldova ihr Haus, eine Installation aus Glas, Symbolen und Rot auf einem sternförmigen Grundriss. © CF

Ein Schwerpunkt ist die Bühne in der Messehalle 3.2. Das Haus – Interiors on stage gestaltet jedes Jahr ausgewählte Designer_innen. In diesem Jahr ist Lucie Koldova the Guest of Honor. Wie wohnen wir und wie werden wir wohnen?

Balkongrill Bruce © CF
Party in der Mikrowohnung: Balkongrill Bruce von Henrik Johannes Drecker. © CF

Holz ist IN (s. Wooden Carpet von Elisa Strozyk im Titelbild). Runde Formen liegen im Trend.

Alex Finatzer Taxtho © CF
Alex Finatzer sitzt auf dem Patent des Unternehmens seiner Familie. Die Firma Taxtho aus Bozen bietet eine ganz eigene Variante der „Do it Yourself“-Bewegung. Die Manufaktur fertigt Holzstreben, Stuhlbeine und Armlehnen. Die Besitzer_innen vollenden die Sitzmöbel ohne Leim, Schrauben oder Nägel. © CF

Teppichböden zeugen von neuer Gemütlichkeit bzw. Hugge, das ist Dänisch und heißt soviel wie Kunst der Innigkeit bzw. Freude an der Gegenwart beruhigender Dinge.

Internationale Einrichtungsmesse in Köln

Discover Interior Ideas

15. bis 22.1. 2018

http://www.imm-cologne.de

Mushrooms Arnout Visser © CF
Big Mushrooms: Der niederländische Designer Arnout Visser entwirft leuchtende Pilze. Glasbläser setzen die Entwürfe um. Für den Prozess stehen sie auf Balkonen und lassen die zwei Meter hohen Pilze gen Boden schießen. © CF

Mikis Theodorakis

Komponist, Kosmopolit, Partisan, Politiker, Poet, Vater, Demokrat, Dirigent, Sänger

Im Titelbild beugt sich Stephanos Korkolis (Komponist, Pianist) über die Schulter von Mikis Theodorakis.

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© CF

Bei einem Hauskonzert in kleinem Kreis erlebte ich Mikis Theodorakis. Das ist einer dieser Momente, in denen die Geschichte den Atem anhält. Ein sehr berührender Augenblick.

In der WDR 3 Sendung „Kultur am Mittag“ (24. Mai) hatte ich die Möglichkeit, über Mikis Theodorakis zu sprechen.

Mit 92 Jahren hat sich der griechische Komponist vielleicht ein letztes Mal auf den Weg gemacht. Begleitet wurde er von seiner Tochter und dem Enkelsohn (Bild oben – im Hintergrund). Heute Abend ist Mikis Theodorakis zu Gast in der Tonhalle in Düsseldorf. Auf dem Programm steht unter anderem Das Lied der Erde, die Symphonie Nr. 2 für Kinderchor, Klavier und Orchester.

Tonhalle Düsseldorf, 20 Uhr

http://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Supernova1/Theodorakis-3.-Symphonie/

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© CF

Dame und Dichterin

Kopfkissenbuch

Sei Shōnagons Meisterwerk der japanischen Klassik

SCALA, WDR 5

23. Dezember, 14 Uhr (Wiederholung: 21 Uhr)

wdr.de

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Michael Stein (Japanologe, Theaterwissenschaftller)  © CF

Was es leider nur selten gibt: Leute, die überhaupt keine Macken haben.

Würde Sei Shōnagon heute leben, sie hätte ein Twitter-Account. Ihre Posts wären pikante Impressionen aus dem inner circle der Macht. Gedankensplitter, die um das Leben am kaiserlichen Hof in Heian, dem heutigen Kyoto, kreisen. Sei Shōnagon lebte vor rund 1000 Jahren. Ihre Hinterlassenschaft ist ein Meisterwerk der japanischen Klassik. Das Kopfkissenbuch ist eine Melange aus Reisebericht, Tagebuch, Ratgeber, Essay. In kurzen Kapiteln wird ein Mosaik entworfen, das die feudale Gesellschaft jener Zeit aufs Korn nimmt.

Die Texte sind voller Witz und Wortspiele, verfasst von einer scharfsinnigen Beobachterin und begabten Schriftstellerin. Ihre Gefühle, ihr Denken, ihre Abneigungen sind alles andere als fremd, zum Beispiel, wenn sie einen Besucher unausstehlich findet, der genau dann kommt, wenn ich dringende Dinge zu erledigen habe, und dann endlos daherschwätzt. 

Dass sich der Klassiker im Deutschen so leicht lesen lässt, ist nicht zuletzt der Neuübersetzung durch Michael Stein geschuldet. Vor kurzem erhielt der Japanologe und Theaterwissenschaftler den Japan Foundation Übersetzerpreis. Die Blütenlese besteht aus einer Miniatur und einem Gespräch mit dem Übersetzer Michael Stein.

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Barbara Conrady-Takenaka (Übersetzerin, Vorleserin) © CF

Literatur

Sei Shōnagon. Kopfkissenbuch. (Makura no Sōshi. Ü. und Hg.: Michael Stein) Manesse Verlag. Zürich 2015

Weitere Übersetzungen von Michael Stein

Higuchi Ichiyō: Mond überm Dachfirst. Erzählungen. Manesse Verlag. München 2008

Higuchi Ichiyō: In finsterer Nacht und andere Erzählungen. Iudicium Verlag. München 2007

Adresse

Japanisches Kulturinstitut. Japan Foundation

Universitätsstraße 98

50674 Köln

http://www.jki.de