Petros Markaris

Petros Markaris an seinem Schreibtisch © CF

Schöpfer des Krimihelden Kostas Charitos

WDR 5, 1. Juni 2020, 22.04 Uhr

Link zur Erlebten Geschichte von Petros Markaris

An diesem Ort beginnt jedes neue Werk © CF

Petros Markaris ist der Schöpfer des Polizisten Kostas Charitos, der kauzigen Hauptfigur seiner Athen-Krimis. Keiner kann Griechenlands Hauptstadt Athen besser erklären als der „Zuzügler“ Petros Markaris. Der Bestsellerautor, Kriminalschriftsteller, Essayist und Übersetzer wurde in Istanbul geboren.

Auf dem Balkon der eigenen Wohnung © CF

Seit fast 60 Jahren lebt Petros Markaris in Athen, ein Kosmopolit, ein polyglotter Chronist unserer Zeit. Er übersetzt Gothes Faust und Bert Brechts Theaterstücke. Er schrieb Drehbücher für den Filmemacher Theo Angelopoulos. Er jagt seinen Kommissar Kostas Charitos durch Griechenlands Hauptstadt, auf der Suche nach Leichen und Mördern, in seinen stets politischen Krimis.

Zweites Wohnzimmer im Café der Buchhandlung Poems & Crimes (Monastiraki) © CF

Für „Erlebte Geschichten“ spricht Petros Markaris über sich, seine Arbeit, seine Gedanken.

Petros Markaris und der Verleger Phoibos Gavriilidis © CF

Wir besuchten ihn im Verlag Poems & Crimes in Monastiraki und in der Werkstatt des Meisters in Kypseli.

Für „Erlebte Geschichten“ zu Besuch © CF

Romane von Petros Markaris bei Diogenes Verlag. Zürich

© CF

Petros Markaris am Tatort Athen

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Arbeitsort: Im Präsidium der Landespolizei am Alexandras Boulevard befindet sich die Athener Mordkommission, für die Kostas Charitos arbeitet. Der 1960er Jahre-Bau ist eine Konstante in den Krimis von Petros Markaris. Hier hat Kostas Charitos sein Büro. In der Kantine kauft sich der Kommissar Espresso und Croissant. Aus der Garage fährt er mit seinem Seat zu den Tatorten. © CF 

Ein Fall für Kommissar Kostas Charitos

Scala Sommerreihe über Literarische Orte und Orte der Literatur

WDR 5, Scala

16. Juli, 14 Uhr (Wiederholung: 21 Uhr)

Der Link zum Audio auf meiner Soundcloud

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Tatort I: Die erste Leichte wird aus Chalandri gemeldet, im Roman „Offshore“ von Petros Markaris. © CF

Die Scala Sommerreihe widmet sich literarischen Orten und ihren realen Vorbildern. Innerhalb der Reihe werde ich drei Orte vorstellen.

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Chalandri ist eines der neueren Stadtteile im Norden Athens. © CF

In meinem ersten Stück geht es um Tatorte in Athen. Niemand kennt sie so gut wie der Kommissar Kostas Charitos und sein Schöpfer Petros Markaris.

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Linie 1: Auf dieser Strecke verkehrte die erste U-Bahn Athens. Sie verbindet Kifissia im Norden mit Piräus im Süden. © CF

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Endstation: Die Bahnhofshalle aus den 1920er Jahren führt direkt ins Herz der Hafenstadt Piräus © CF 

Petros Markaris schickt seinen Helden quer durch die Stadt. Auch im zehnten Fall muss Charitos in sämtlichen Himmelsrichtungen ermitteln. Ich heftete mich an seine Fersen und fand…….. keine Leichen.

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Tatort II: Ein aus dem Ausland zurück gekehrter Reeder wird ermordet. Nicht nur der Mord, auch die Rückkehr lässt Fragen offen. © CF

Klar, literarische Orte sind erschriebene Orte, sind Kulisse für Geschichten oder sie sind die Geschichte selbst.

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Schönster Balkon: Ein Saxophonspieler unterhält sein Publikum in einem Café, in der Nähe des Hafens. Früher boten Prostituierte ihre Dienste an, bis sie die Junta vertrieb. Flüchtlinge aus Kleinasien lebten in ebenerdigen Häusern, bis die Nachkommen Mehrgeschosser bauten. Matrosen hatten hier ihr Zuhause, bis die Mieten stiegen. © CF

Räume wecken Träume, hinterlassen Traumata, wandeln Erfahrungen in Erinnerungen.

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Welcome in Paradise. Kostas Kokkotis sitzt vor der mehrspurigen Hafenstraße, mitten in Hitze, Lärm und Staub. Er schwärmt für Petros Markaris und die direkte Demokratie. © CF 

Literarische Orte sind Seelenspiegel, Schauerkulissen, Scheinfassaden. Sie mögen nicht wahr sein, dafür aber wahrhaftig. Petros Markaris ist ein Meister der Wahrhaftigkeit.

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Der Platz der Verfassung: Auf dem Syntagmaplatz beginnt der Roman „Offshore“. Auf dem Platz, auf dem einst Offiziere eine Verfassung forderten, auf dem die erste Republik ausgerufen wurde, auf dem Flüchtlinge aus Kleinasien zelteten, auf dem Proteste und Prozessionen stattfinden, an dem Präsidialgardisten ihren Dienst versehen, im Stil der griechischen Unabhängigkeitskämpfer, mit Faltenrock, Fez und Schnabelschuhen. © CF

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Die Taverne des Kommissars: Platanos in Plaka ist die Lieblingstaverne des Autors und seiner Hauptfigur. © CF

Literatur

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Der Ort des griechischen Verlegers: Die Bücher im griechischen Original erscheinen bei Poems & Crimes. Hier trafen wir Petros Markaris für das Interview. © CF 

Markaris, Petros: Offshore (Roman. Ü: Michaela Prinzinger). Ein Fall für Kostas Charitos. Diogenes Verlag. Zürich 2017

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Petros Markaris, geboren 1937 in Istanbul. Väterlicherseits ist er Armenier, mütterlicherseits Grieche, besuchte ein deutschsprachiges Gymnasium. © CF

Markaris, Petros: Drei Grazien. (Roman. Ü: Michaela Prinzinger). Ein Fall für Kostas Charitos. Diogenes Verlag. Zürich 2018 (ERSCHEINT AM 25.7.)

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Petros Markaris lebte in Wien und Stuttgart, bevor er sich in Athen niederließ.  © CF

Markaris, Petros: Quer durch Athen. Eine Reise von Piräus nach Kifissia (Reiseliteratur. Ü: Michaela Prinzinger). Diogenes Verlag. Zürich 2013

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Berühmt wurde Petros Markaris mit seinen Kostas Charitos-Romanen. © CF

Weitere Romane von Petros Markaris: Diogenes Verlag. Zürich

http://www.diogenes.ch/leser/autoren/m/petros-markaris.html

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