Klostergarten Oelinghausen

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WDR 3 MOSAIK. 4. Juni 2024, 6 und 8 Uhr

WDR 5 WESTBLICK, 4. Juni 2024, 17 Uhr

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Blick in den Norden zum Kloster Oelinghausen: Hinter dem Chorraum (Osten) der gotischen Kirche liegt der Klostergarten © CF

In Westfalen-Lippe, am Nordrand des Sauerlandes liegt das ehemalige Kloster Oelinghausen, heute ein Wallfahrtsort. Eine versteckte Perle in einer Landschaft, die aus der Zeit gefallen scheint. Dieser Flecken liegt eingebettet in sanften Hügeln, Wiesen und Wäldern. Industrialisierung ist hier nahezu ein Fremdwort. 

In der romanischen Krypta der katholischen Kirche, dem ältesten Teil des Klosters, steht eine Skulptur aus dem 13. Jahrhundert. Sie wird als Kölsche Madonna oder als Königin des Sauerlands verehrt. 

Klostergarten im Osten der Kirche, 2010 eröffnet © CF

Hinter der Kirche, jenseits der Apsis, befindet sich der Klostergarten. Ein Kleinod klösterlicher Gartenkultur. 

Der letzte Schrei: Im frühen 17. Jahrhundert wachsen die ersten Tulpen auch in den Klostergärten, wie die Duc van Tol © CF

600 Jahre gehörten die Obst-, Gemüse- und Heilkräutergärten zum Prämonstratenserinnen-Klosters Oelinghausen bei Arnsberg. Bis die Säkularisierung den Pflanzenschatz trockenlegt.

Gartenzimmer, umrahmt von Buchsbaumhecken © CF

1804 wird das Kloster aufgehoben und der Garten umgewidmet.

Dr. Günter Bertzen (Vorsitzender Freundeskreis Oerlinghausen e.V.)

Das Gelände hinter der Kirche war ursprünglich der Friedhof. Seit den 1980er Jahren ist das rund 780 Quadratmeter große Areal eine Brache. 2010 verhilft der Freundeskreis Oelinghausen der Brache zu einer neuen Blüte. Der Verein errichtet einen Mustergarten, wie er im Mittelalter üblich war. 

Apothekerrose, ein Gewächs aus dem Mittelalter © CF

Um 800 erlässt Karl der Große ein königliches Regelwerk, welche Pflanzen in den Klostergärten nicht fehlen dürfen. In dieser Zeit entsteht auch der Pflanzplan des Klosters in St. Gallen am Bodensee.

Karolingische Kloster-Architektur: das Wegekreuz im Zentrum des Oelinghausers Garten © CF

Dieser Plan liegt auch Oelinghausen zugrunde. Seit Jahren begibt sich Günter Bertzen auf die Suche nach den historischen Pflanzen.

Vor allem in den Mauerritzen wird er fündig. Hier überdauern Gewächse wie der Baldrian, die Apfelrose, das Osterluzei. 

Auf der rund vier Meter hohen Klostermauer wächst eine der sogenannten Reliktpflanzen, Baldrian © CF

KLOSTERGARTEN IN OELINGHAUSEN

Oelinghausen 2, 59757 Arnsberg

Sonn- und Feiertage offen, 14 bis 17 Uhr (Mai bis Oktober)

Eintritt frei

Apothekerschrank aus dem Kloster im Museum des Freundeskreises Oelinghausen © CF

Klostergarten-Museum

In einem Stallgebäude des einstigen Klosters

Sonntag, ab 13 Uhr geöffnet

Freundeskreis Klostergarten Oelinghausen

Mit allen Sinnen © CF

LITERATUR

Bertzen, Günter: Die erhaltenen historischen Gartenpflanzen in Kloster Oelinghausen. Lebende Kulturzeugnisse aus vergangen Gartenepochen. (Freundeskreis Oelinghausen e.V. (Hg.): Oelinghauser Beiträge. Heft 8) Arnsberg 2022

VORTRAG

Keuschlamm, Osterluzei und Brennender Busch

Geheimnisse alter Gartengewächse

9. Juni, 15 Uhr, Mit Dr. Günter Bertzen

Klosterbewohner: 300 Jahre alter Walnussbaum © CF

Tage der Gärten und Parks in Westfalen-Lippe

8. und 9. Juni 2024

Klostergarten Oelinghausen

In den Klostergärten dürfen Obstbäume nicht fehlen, wie Birnen, Äpfel, Pflaumen, Walnüsse © CF

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