Ameisen machen Staat

Ameisen beißen. Ameisen krabbeln. Ameisen spritzen.

Ameisen hängen in Trauben am Zucker. Ameisen bevölkern Mauerritzen. Ameisen sind- naja, Ameisen sind nicht direkt Lieblingsinsekten. Ameisen sind Nomaden, Ameisen sind sesshaft. Einige halten Sklaven, andere halten nichts davon. Ameisen sind die Polizei des Waldes, aber das nützt ihnen nichts. Ameisen weichen Straßen, Rodungen, Neubaugebieten. Für Weiterleben sorgt die Deutsche Ameisenschutzwarte.

Bundesweit streifen die Ehrenamtler_innen des Vereins durch die Gegend. Sie haben ein Herz nicht einfach für Tiere, sondern für Ameisen. Und sie haben ein Problem. Der menschliche Hege-Nachwuchs bleibt aus. Vielleicht, weil Ameisen eben nicht die niedlichen bunten Käfer sind. Wer einmal vor einem Ameisennest steht, kommt nicht mehr los. Aber Achtung, Brillenträger_innen sollten Gläser im Gestell haben. Kunststoff und Ameisensäure – das geht schief. Zusammen mit Hubert Siegel und Wilfried Hofmann besuchte ich mehrere Staaten in Rheinland-Pfalz.

Die Reportage ist bei SWR 2 zu hören. Sie ist das Eröffnungsstück einer dreistündigen Sendung über Ameisen.

Sonntag, 3. Juli

9 Uhr

SWR 2 Matinee

Der Link führt zum Ameisen-Audio auf der SWR 2- Seite.

http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/matinee/swr2-matinee-das-kribbelt-ameisen/-/id=660804/did=17473864/nid=660804/127l1xt/index.html

Literatur

Kirchner, Walter: Die Ameisen. Biologie und Verhalten. C.H.Beck. München 3/2014.

Weiterführende Literatur

Werber, Nils: Ameisengesellschaften. Eine Faszinationsgeschichte. S. Fischer Verlag. Frankfurt am Main 2013

 

Adressen

Deutsche Ameisenschutzwarte e.V.

Vereinigung der Landesverbände der DASW

Bundesgeschäftsstelle

Krudenburger Weg 15

46 569 Hünxe

 

Tel.: 02 858 – 909 163

info@ameisenschutzwarte.de

 

Ameisenschutzwarte Rheinland-Pfalz e.V.

Geschäftsführer: Wilfried Hofmann (Mobile: 01711792168)

 

Ameisen werden gehegt
Ameisen werden gehegt Hubert Siegel (l) und Wilfried Hofmann sind langjährige Heger bei der Deutschen Ameisenschutzwarte in Rheinland Pfalz. Sie streifen durch die Wälder, säubern die Hügel von Unkraut, siedeln ganze Schlösser um, machen Führungen, klären auf. Das Ameisennest ist ein wahres Schloss, ein Labyrinth aus Gängen und Kammern. Die Baumeisterinnen sind kahlrückige Waldameisen (Formica polyctena). Das Material besteht aus Kieseln, Zweigstücken, Harz, Fichtennadeln. Auf der Kuppe liegen die Arbeiterinnen. Sie tanken Sonne und tragen die Wärme in das dunkle, feuchte Nest. (Rechte: Claudia Friedrich)

 

Terror der Transparenz

Von der digitalen Gier nach Daten

Neuer Terror schreit nach neuen Gesetzen, schärferen Gesetzen. Kurz vor den feigen Anschlägen auf den Istanbuler Flughafen verabschiedete die Große Koalition ein verschärftes Anti-Terror Gesetz, zwischen Brexit und EM. Ist das die richtige Antwort? Brauchen wir neue Gesetze? Brauchen wir mehr Transparenz? Mein Zwischenruf lief bei WDR 3 – Resonanzen und steht in der WDR-Mediathek.

Link zum Audio

http://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr3/wdr3-resonanzen/audio-zwischenruf-neues-anti-terror-gesetz-100.html

Kunst im öffentlichen Raum

 

Einst ließen Könige und Kardinäle ihre Schlösser und Kirchen ausmalen. Sie veranlassten, dass Reiterdenkmäler und Obelisken die öffentlichen Plätze zierten. An Prachtbauten entstanden Ornamente und Skulpturen, Kunst am Bau also.

In der jungen Bundesrepublik war es die öffentliche Hand, die der Kunst am Bau zur Blüte verhalf. Sie galt als Alternative zur Kunst im Museum. Doch allzu oft standen die Kunst am Bau-Werke im Schatten der Architektur. Das Ideal liegt im Dialog zwischen Kunst und Architektur, in der Verschmelzung von Installation und Ort. Sie haben Bestand, auch wenn der öffentliche Raum sich ändert.

Sie stehen im Weg rum, sagen die einen. Sie genießen Schutz, sagen die anderen. Hat Kunst am Bau Anspruch auf ewig? Ist ein Monument nicht auch Dokument? Was darf bleiben, was muss weichen? Claudia Friedrich begibt sich in Räume der Möglichkeiten.

 

8. April 2016

WDR 3, Mosaik

8 Uhr

Wettbewerb

In Düsseldorf, am Worringer Platz, betreiben Künstler_innen auf der Verkehrsinsel einen Gasthof ohne Immobilie. Lediglich ein kleines Glashaus ist der Empfang. Ansonsten werden die Nachbarn um Räume ersucht. Jetzt suchen die Wirte ein fliegendes Monument. Konzepte können bis zum 12. April eingereicht werden. Bedingung: Das Monument darf nicht von Dauer sein. Im Herbst das Gewinnerkonzept umgesetzt.

Produktionsbudget: 1400 Euro

Honorar: 1000 Euro

http://gasthofworringerplatz.de/wettbewerb-fliegende-monumente/

 

Hinweise

StadtLabor für Kunst im öffentlichen Raum

Eine Initiative von Kunstbeirat und Kulturdezernat

http://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/kultur/kulturfoerderung/stadtlabor-fuer-kunst-im-oeffentlichen-raum

 

Aktuelles StadtLabor-Team: Doris Frohnapfel und Ina Wudtke

 

Modellprojekt: Commons & Cologne

Bis 31. Mai 2016

http://www.kjubh.de/pages/koops/commons_cologne.html

 

STADTSPAZIERGANG. FÜNF PERFORMATIVE SZENEN

  1. Mai 2016

Köln. Kunibertsviertel. St. Kunibert

Performance: Doris Frohnapfel | Evamaria Schaller | Ina Wudtke u.a.

Einweihung der Skulptur, im Kunibertsviertel

 

KUNST, KAPITAL + ÖFFENTLICHER RAUM

Diskussionsveranstaltung

  1. Juni 2016, 19 Uhr

Horizont-Theater

Thürmchenswall 25, 50668 Köln

 

Knotenpunkt und Keimzelle – kjubh Kunstverein

Dasselstraße 75

50674 Köln

http://www.kjubh.de

 

Doris Frohnapfel

http://www.dorisfrohnapfel.de

 

Ina Wudtke

http://www.inawudtke.com

 

Wehrhahnlinie in Düsseldorf- neue U-Bahnlinie (Bilk/ Wehrhahn)

Gestalterteam

netzwerkarchitekten Darmstadt

Künstler_innen: Ralf Brög, Ursula Damm, Enne Haehnle, Manuel Franke, Heike Klussmann, Thomas Stricker

Küche unterm Himmel

Literatur

Fischer-Rizzi, Susanne: Wilde Küche. Das große Buch vom Kochen am offenen Feuer. AT Verlag. Arau und München 6/ 2014

Richter, Ulrike und Albus, Ulrich: Kochen ohne Küche. 140 erprobte Rezepte für unterwegs. Delius Klasing Verlag. Bielefeld 2016

Rohla, Martin (Hg.): Anleitung zur Stadtflucht. Ein Kochbuch. Residenzverlag. Wien 2016. (Erscheint 4. April)

 

Links

Mia Hoffmann

www.wildpflanzenschule.com

www.waldabenteuer.de

Feuer und Flamme

Kochen ohne Küche 

Feuer ist mehr als nur ein Feuer. Feuer heißt auf altes Wissen setzen. Für Mia Hoffmann eine Herzensangelegenheit. Die 34jährige Wildnispädagogin wuchs mit dem guten, alten Küchenherd auf. Ihre Eltern brachten ihr das Kochen am Feuer nahe. Sie lebte zwei Jahre im Wald, erlernte das Leben und Arbeiten in und mit der Natur. Heute arbeitet sie bei der Firma Waldabenteuer und betreibt eine Wildpflanzenschule. Claudia Friedrich besuchte Mia Hoffmann im Hunsrück.

Die Reportage läuft im Hörfunk auf SWR 2.

Sonntag, 27. März, gegen 11.30 Uhr

SWR 2 Matinee (9 bis 12 Uhr)

Der Link zur Sendung

http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/matinee/swr2-matinee-hot-spot-neues-aus-der-kueche/-/id=660804/did=16955860/nid=660804/1m9vpcc/index.html

Zwischen Glut und Asche

Drei Gänge Menü am offenen Feuer

Küchen sind Kathedralen, Kochinseln ihre Altäre. In Küchen wird getafelt, getrunken, getratscht. Die Architektur der Zukunft setzt auf Reduktion, auf Geräte mit Rollen und pneumatische Sessel, auf Technik, die sich hinter spiegelnden Oberflächen verbirgt.

Doch trotz aller Neuinszenierungen ist die Küche ein Archetyp. Auf seiner Bühne werden die Flammen immer wieder neu entfacht, die Beute gegart und gemeinsam gegessen. Ihr originärer Raum liegt unterm freien Himmel, ihre Vorratskammern auf den Wiesen, ihr Herz ist das offene Feuer. In den Küchen zeigt das Individuum seine Haltung zur Welt, gibt sein Innerstes preis, verrät, ob hier ein asketisches Ich zugange ist oder ein hedonistisches, ein genießendes oder abstinentes, ein lustvolles Ich, ein Ich, das mit dem Feuer spielt.

Sie liebt dieses Spiel: Mia Hoffmann, Wildnispädagogin, Kräuterkundige, Feuermacherin. In jener Naturküche entwirft ein Kochkunst, ein Tafelwerk für alle Sinne. Kreiert für den Moment und die Erinnerung.

Ich besuchte Mia Hoffmann am Feuer in ihrem Gartenhaus im Hunsrück. Wir sammelten Kräuter für die Grüne Neune – Suppe, legten Auberginen in die Glut für ein Gericht der Beduinen, präparierten den Nachtisch.

Die Reportage läuft bei der SWR 2 Matinee am 27. März 2016.

 

Kunst dem Krater

Enthüllungen im siebten Jahr

2009 – Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln

 

LINK zum Gespräch mit Claudia Friedrich (WDR 5. Scala. 3. März 2016)

http://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-scala-aktuelle-kultur/audio-kuenstler-erinnern-an-den-archiv-einsturz-102.html

 

Mischa Kuball. Einsturzstelle

Severinsstraße 22. Köln

Siebter Jahrestag des Archiveinsturzes

http://www.archivkomplex.de

 

Beyer, Marcel: Muskatblut, Muskatblüt. Zwiesprachen – Eine Reihe des Lyrik Kabinett München (Hg. Ursula Häusgen und Holger Pils). Verlag Das Wunderhorn. Heidelberg 2016

Offene Wunde

Köln nach dem 3. März 2009, 13.58 Uhr

Einsturz des Historischen Archivs der Stadt

Köln. Südstadt. 3. März 2016. 13.58 Uhr. Zwei Minuten Schweigen, Denken, Erinnern. Danach die Enthüllung. Der Künstler Mischa Kuball schenkt der Stadt ein Kunstwerk, eine touristische Unterichtstafel, so wie sie an Autobahnen stehen. Braun-weiße Rechtecke mit Piktogramm und einem Wort. Auch dieses Schild zeigt ein Baudenkmal, genauer, eine Baugrube. Weiße Großbuchstaben verdichten Kölns Katastrophe auf ein Wort Einsturzstelle.

Köln. Südstadt. 3. März 2009, 13.58 Uhr. Das Magazinhaus des Historischen Archivs der Stadt Köln stürzte in den U-Bhan-Schaut-Neubau. Drei Minuten später waren zwei junge Männer tot, 36 Menschen wohnungslos; das Gedächtnis Kölns lag im Schlamm.

Sieben Jahre später gibt es keinen Hinweis am Ort und die Ursachen sind ungeklärt. Private Initiativen wie der ArchivKomplex erinnern, verstören, klären auf.

Nach wie vor werden die Ursachen erforscht. Ein neuer Archivbau an einem neuen Ort ist in Planung. 2019 soll am Eifelwall ein hoch moderner Archivbau eröffnet werden. Bis dahin lagern die geretteten Bestände in verschiedenen Städten, in 20 sogenannten Asylarchiven. In Gedenken an die Einsturzstelle an der Severinstraße 222, Kölns offene Wunde, eine Miniatur von Claudia Friedrich.