Counter-Strike

Das Multiplayer-Game wird 25 

TITELBILD: Image aus den Anfängen/ Screenshot © Valve Studios

19. Juni 2024

WDR 5, 9.45 Uhr und WDR 3, 17.45 Uhr

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Maarten van Hoek spielt mit seinen Freunden das Multiplayer-Game Counter-Strike 2 © CF

Counter-Strike ist ein First Person Shooter, ist eines der erfolgreichsten Onlinespiele der Welt, ist eine Art Räuber und Gendarm. Gefragt sind Taktik, Strategie, Zielsicherheit und Teamgeist. Fünf gegen Fünf. Das ist die Regel. Ein Team spielt die Terroristen, das Gegenteam die Antiterroreinheit. Nach 12 schnellen Runden wird gewechselt…. Im übrigen kann ich mir das Gendern schenken. Von notbinären oder weiblichen Figuren ist keine Spur.

Björn Bartholdy © Foto Guido Löhrer

Über Counter-Strike spreche ich mit Björn Bartholdy. Er ist der Gründer und Direktor des Cologne Game Labs an der Technischen Hochschule Köln.

Dust II ist die Lieblingsmap (Spieleumgebung) von Maarten van Hoek © CF

Und ich besuche einen ambitionierten Hobbygamer. Maarten van Hoek spielt Counter-Strike, seit seinem release im Juni 1999. Die erste Version ist die Modifikation von Half Life, eines damals sehr beliebten Games.

Die gegnerischen Teams/ Screenshot © Valve

Im Laufe der Zeit entwickelt sich Counter-Strike zum meist gespielten Taktikshooter, der die eSport-Szene befeuert, aber auch die Kritiker:innen auf den Plan ruft. Zu viel Gewalt, zu viel Blut, zu gefährlich, ein Killerspiel.

Die Kulisse „Train“ ist ein Klassiker, den die Valve-Studios 2014 überarbeitet hatten/ Screenshot © Valve

Doch für die Forschung ist diese Erklärung zu einfach. Die Wissenschaft hat keine eindeutige Antwort. Ein Zusammenhang sei nicht belegt, sagen die Einen. Es gibt überhaupt keinen Zusammenhang, urteilen die Anderen. Abgesehen davon, dass oftmals die Grenzen zwischen Krieg und Spiel nicht immer klar sind. 

Spielszene der Betaversion, entwickelt von den Informatikstudenten Minh Lee und Jess Cliffe © Rechte Valve

Auch beim Fußball fallen Schüsse, gehen Opfer nieder, winden sich im Schmerz. Mannschaften beziehen Stellung, bilden Flanken, stürmen den Limes ins gegnerische Feld, nehmen den feindlichen Palast ins Visier, zielen, treffen oder auch nicht. Die Palastwache riskiert Leib und Leben, um die tödlichen Schüsse abzufangen. Und auf den Rängen wird der Marsch geblasen, mehr oder auch weniger friedlich.

Plakat aus dem Jahr 1999 © Rechte Valve Studios

Für den passionierten Gamer und Brettspieler Maarten van Hoek hat Counter-Strike allerdings nichts mit realer Gewalt zu tun. 

Bombenszenario in einem Güterbahnhof in Russland: Ich, die Terroristin, versuche am Bombspot eine Bombe zu platzieren. Die Antiterror-Truppe ist mir auf den Fersen und versucht sie zu entschärfen./ Screenshot (CS Global Office) © CF

Ich verfranse mich in engen Gassen und Toreinfahrten. Liefere mir Duelle auf Leben und Tod. Meine Teampartner und auch Gegner sind so genannte Bots, Computerprogramme, die die Menschen imitieren. Zum Üben für Anfängerinnen wie mich. Bots verlieren nie die Nerven. Maarten allerdings auch nicht.

Screenshot © Valve

Blut gehört zu den vielen Zeichen und Sounds, die mir Hinweise auf meine Gegner geben. Wie effektiv war mein Schuss? Habe ich meinen Feind ins Aus befördert? Oder zeigt die Blutspur, dass er mir entwischt ist? Was mich betrifft, stehe ich eher auf der Abschussliste und damit am Rand des Spielgeschehens. Tote Spieler dürfen bis zur nächsten Runde nur zuschauen. 

Wer trifft, sammelt Punkte. Für die Punkte gibts Geld. Mit dem Geld werden Waffen und Munition gekauft. Die Knarren sind sehr, sehr realistisch/ Screenshot © Valve

Counter-Strike

Prof. Björn Bartholdy

Eine Kulisse (Map) aus dem Jahr 1999/ Screenshot © Valve

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