ProtestKulturen

Vom Sound der Straße

WDR 3 TonArt, 5.3.2024, 15 Uhr

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Für mein Soundstück habe ich ein Demohopping veranstaltet. Ich reise nach Münster zur Großdemo gegen den Neujahrsempfang der AfD. Stehe im Epizentrum der 30 000. Mit der Critical Mass radle ich durch Köln, gut unterhalten von Musik, die aus verschiedenen Lautsprecherboxen dröhnt. Und ich besuche eine Pro-Palästina-Demo in Aachen, die mich schaudern macht. Denn da werden sämtliche Register gezogen, um Israel zu dämonisieren. Ohne auch nur ein einziges Wort über die Gräuel der Hamas zu verlieren, ihre systematischen Vergewaltigungen, ihr Morden, ihre Raketen, die der Zivilbevölkerung gelten. Aber auch Demos, die wehtun, zumindest mir, sind Teil der Protestkulturen hierzulande. Ein Recht, das wir dem kurzen Frühling der ersten Republik im Jahr 1848 zu verdanken haben.

Menschen demonstrieren für verschiedene Anliegen. Die einen sind gegen Rechts, die anderen gegen den Klimawandel. Friedensbündnisse rufen auf zu Nie wieder ist jetzt. Das Demovolk ist alles andere als ein Kollektiv. Eher eine explosive Mischung aus Kritik und Krawall. Kollektive Performances: regellos, laut, ambivalent.

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