Planet Ozean

Gasometer Oberhausen

WDR 5, Scala, 14. März 2023, 14 und 21 Uhr

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Willy der Wal: Lebensgroße Plastik eines Buckelwalkopfes © Foto CF

Planet Ozean heißt die neue Ausstellung im Gasometer Oberhausen. Der gigantische Luftraum entführt in die Welt der Ozeane. Installationen, Fotos, Videos, interaktive Objekten beleuchten den größten Lebensraum der Erde. Wir befinden uns mitten in der UN-Dekade der Meeresforschung für nachhaltige Entwicklung (2021-2030).

Skelett eines Entenwals (Leihgabe des Deutschen Meeresmuseums Stralsund) © CF

Die Objekte, die vielfach preisgekrönten Fotos, Installationen und interaktive Stationen geben einen Einblick in ein Ökosystem mit vielen Unbekannten. Die Werke lassen tief blicken, sehr tief. Die Rezeptur der Ausstellung folgt dem altbewährten Konzept an der Schnittstelle von Wissenschaft, Technologie und Kunst. Und doch wird diese Rezeptur immer mehr verfeinert.

Klang der Tiefe: Im Sitzsack lümmeln, hören, abtauchen. © CF
Das Raumobjekt steht in der Mitte des Gasometers © CF

Neu ist der Akustikraum im Zentrum des Gasometers. In dem runden, abgedunkelten Objekt begeben wir uns auf eine Klangreise, die am Rheindelta beginnt und in der Antarktis endet. Und wir tauchen mit. Vor allem hören wir die unterschiedlichen Stimmen von Meereswesen, hören das Eis, das Wasser…

Die Welle: In der Manege stehen, sehen, abtauchen. © CF

In der Manege, zwei Etagen über dem Akustikraum, zieht uns die Welle in die Tiefen der Ozeane, per Projektoren, Leinwand und Gittergewebe.

Haie auf dem Boden der Manege © CF

Die Installation ist das visuelle Pendant zum Klang der Tiefe. Ein unglaubliches Erlebnis, wenn Haie mich umschwimmen, Buckelwale, Quallen. Auf der Akustischen Ebenen hören wir eine musikalische Erzählung.

Rupert Huber arrangiert seine Komposition für den Gasometer, einen Raum mit fast 20 Sekunden Nachhall © CF

So beschreibt der Komponist Rupert Huber sein Werk für Flügel, Viola, Schlagzeug und einen sehr speziellen Synthesizer.

Unter historischer Decke (600 Tonnen schwere Sthlescheibe): Meisterfotos von Meereswesen © CF

Nicht zu vergessen die großformatige Fotokunst aus der Tiefsee und auch den flacheren Gewässern, die fotojournalistischen Arbeiten über den Einfluss der Menschen auf die Meere. Bilder, die den Schwächsten eine Stimme geben, den Toten ein Denkmal setzen und uns vor Augen halten, wie gnadenlos die Fischindustrie ist, der Kreuzfahrten-Tourismus, die Abfallwirtschaft und und und… Planet Ozean zieht alle Register unserer Gefühle: Heiterkeit, Staunen, Schaudern, Trauer, Zorn. 

Im Gasometer traf ich die Direktorin und Ausstellungskuratorin Jeanette Schmitz, den Kommunikationsmanager Dirk Böttger, den Kurator der Installation Die Welle Nils Sparwasser und den Komponisten Rupert Huber. 

Am Eingang © CF

Der Gasometer Oberhausen ist ein Relikt aus der Zeit, als die Montanindustrie das Ruhrgebiet fest in ihrer Hand hatte und viel überschüssiges Gas produzierte. Wohin mit all der Energie? In die Tonne. Gesagt, getan. In den 1920er Jahren entstanden Speichersysteme. Der Gasometer Oberhausen galt als der letzte Schrei. 50 Jahre später wäre er beinahe das Letzte gewesen. Doch dann kam die Rettung. Erst für ihn, jetzt für die Stadt. Denn die spektakulären Ausstellungen lassen die Menschen zum Gasometer pilgern wie zu einem Heiligtum.

Schafskopf Lippfisch: Jeanette Schmitz steht vor ihrem Lieblingsfisch © CF
Viperfisch: Dirk Böttger steht vor seinem Liebling aus der Tiefsee © CF

Planet Ozean

Gasometer Oberhausen

15.3. bis 30.12.2024

© Klartext Verlag Essen

Katalog

Schmitz, Jeanette: Planet Ozean. Bildband. Klartext Verlag. Essen März/ 2024

Rupert Huber (Komponist, Pianist)

Die Welle: Buckelwal tänzelt über die 40 Meter hohe Leinwand © CF