Royal Philatelic Collection

Besuch beim Keeper der königlichen Briefmarkensammlung

St. James’s Palace in London

WDR 3 – Kultur am Mittag

5.10. 2017

12 Uhr

Link zum Podcast – Go to the Feature

http://www1.wdr.de

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Blick zum Gatehouse des St. James’s Palace © CF

In St. James’s Palace exists the royal philatelic collection. Around 250 000 stamps tell about the philatelic history of Great Britain and the states of the Commonwealth. Pearls of paper stick in 328 red leather albums, a heritage of King George V.. He is known as a great stamp collector. Together with his counselor, Keeper Sir Edward Bacon he assembled the collection. The actual Keeper Michael Sefi takes care of the rare objects of the British Empire. He writes articles, selects certain objects for exhibitions, takes part in auctions. I had the chance to visit him in the Stamp Room in St. James’s Palace.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Suche nach dem Weg zur Briefmarkensammlung der Queen – St. James’s Park © CF

Queen Elisabeth II. ist keine Briefmarkensammlerin, aber sie ist Besitzerin einer Kollektion aus lauter Raritäten. Im St. James’s Palace lagern eine viertel Million Wertmarken. In einem unscheinbaren, fensterlosen Hinterzimmer entziehen sie sich den Blicken der Öffentlichkeit. Michael Sefi (siehe Titelbild) kümmert sich um die Privatsammlung. Er ist der Keeper, der Kurator. Den Titel führte King George V. ein, als er anfing, sich systematisch mit den aufklebbaren Quittungen zu befassen und seinen Berater Sir Edward Bacon (✝ 1938) zum Kurator der königlichen Sammlung ernannte. Elisabeths Großvater ist das Erbe zu verdanken. Er trug die schönsten Exemplare aus dem Britischen Empire zusammen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Penny Black – die erste Briefmarke der Welt aus dem Jahre 1840 (ein Exemplar aus dem Auktionshaus Heinrich Köhler) © CF

Da ist die Penny Black, die erste Briefmarke der Welt, gestochen und gedruckt in England. Da ist eine ungestempelte Blaue Mauritius, die ein Agent des Königs 1904 auf einer Auktion erwarb und sie quasi dem Deutschen Postmuseum vor der Nase wegschnappte.

Da ist ein Briefumschlag, versehen mit der orangeroten One Penny Mauritius-Marke, abgestempelt am 21. September 1847 in Mauritius’ Hauptstadt Port Louis. An diesem Tag erschien eine kleine Auflage der Post Office-Mauritius-Marken. Sie sind die ersten eigenen Postwertzeichen, die eine Kronkolonie je druckte.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Seitenflügel des St. James’s Palace © CF

Der Brief mit Marke und Stempel ist ein Mythos der Philatelie. Insgesamt existieren drei dieser kleinen Umschläge, in denen wahrscheinlich Zutrittskarte für den Ball steckten, den Lady Gomm in Port Louis geben würde. Lady Gomm war die Frau des Gouverneurs, eines Waterloo-Veteranen. Sie sandte dem Jet Set von Mauritius Post zu, mit druckfrischen, orangeroten Post Office-Mauritiusmarken. Eine der vielen Legenden ist, dass nur wegen Lady Gomms Ball der Graveur und Uhrmacher Joseph Osmond Barnard beauftragt wurde, Briefmarken zu stechen. Michael Sefi: Es existieren so viele Legenden, und das meiste ist Müll.

Der Keeper zieht Alben aus dem Regal, zeigt Perlen, die Geschichten und Geschichte erzählen, von Kriegen, Kolonien, Kunst, Kommunikation.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Die blaue Schwester der Penny Black mit dem Motiv der 17jährigen Queen Victoria  (ein Exemplar aus dem Auktionshaus Heinrich Köhler) © CF