Bombensicher

BergWerk

Deutsches Kulturgut im Silberstollen

Der Stollen Barbara führt tief in Freiburgs Hausberg Schauinsland, mündet in ausgebauten Tonnengewölben, in denen Regale stehen. Auf den Regalen: bierfassähnliche Stahlzylinder, die Mikrofilme beherbergen, mit Abbildern von Handschriften, Vertragstexten, Gerichtsakten, Urkunden, Notenblättern, kurz, das kollektive Gedächtnis der deutschen Geschichte. Konserviert für die kommenden 500 Jahre. Am 1 und 2. Oktober öffnet das Bonner Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe die Stollentore für die Besucherschaft.

Unter Gneis und Granit lagern 30 000 Kilometer Kultur aus dem deutschsprachigen Raum, gebannt auf Mikrofilmen. Den Eingang zum Zentralen Bergungsort der Bundesrepublik Deutschland zieren drei blau-weiße Wappenschilder, Zeichen der Haager Konvention zum „Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten“. Die dreifache Ausführung verweist auf besonders schützenswerte Schätze. Innerhalb von 42 Jahren entstand im einstigen Abraumstollen das größte Mikrofilmarchiv Europas, gespeist von Landesverfilmungsstellen wie das in Münster Coerde. Eine Milliarde Dokumente werden in Fotolaboren belichtet, entwickelt und in Fässer versenkt. Für den Fall danach: Nach Kriegen, Katastrophen, Generationen. Doch wem nützen Mikrofilme und wer trifft die Auswahl und warum sind 50 Fässer verplombt?

Ich besuchte das technische Zentrum in Münster Coerde und ich ergriff die große Chance, in den Stollen zu laufen.

Entstanden sind ein Feature (WDR 5 Scala. 26.9.16) , eine Miniatur (WDR 3 Kultur am Mittag 28.9.16) und eine Fotogalerie auf den Seiten von  WDR.de

http://www1.wdr.de/kultur/barbarastollen-102.html

Streiflichter unter Tage